8 Beispiele, wie man schnell und zügig einen Fantasy Geschichte entwickelt, mithilfe von selbst skizzierten Fantasy Karten und nur einfachen Hilfsvorlagen.
Am Anfang waren die Karten aus dem Buch “Fantasy Karten entwerfen, zeichnen und ausmalen” ziemlich leer. Durch ein wenig Farbe, einige kleine Zeichnungen und einfache Stichworte auf der Karte kann man zügig eine Story entwickeln. Später sieht man, wie viel man davon weiterverwenden kann und welche Aspekte der Story man verfeinert.
Diese Fantasy Landkarte zeigt drei Königreiche und ihre Handelsmöglichkeiten
Für mich bot die leere Karte einfach an, diese Idee zu entwickeln. Drei Königreiche, die durch starke Mauern voneinander getrennt sind und durch die natürlichen Küsten jeweils verschiedene Möglichkeiten haben, Handel zu betreiben und Zölle zu erheben.
King Arthur steht vor der Herausforderung, diplomatisch mit den beiden anderen Königen klarzukommen, wenn er die beiden Buchten für Seehäfen und Seehandel nutzen möchte.
So sah übrigens die unbearbeitete Karte “Könige und Zölle” unten rechts aus:
Fantasy Landkarte mit vielen Handelswegen entwickeln
Besonders viel Spaß macht es, sich auszudenken, wo man die Kleinstädte, Häfen und Hauptstädte hinsetzt und vor allem, wo man welche Handelswege hinbaut.
Eine Mischung aus Seehandelswegen und Handelsrouten über Land machen die Fantasykarte lebendig. Kleine abgesonderte Exklaven bringen der Fantasy-Story noch ein Stück weiter, wenn dort seltene Rohstoffe zu finden sind, oder ein besonderes Volk angesiedelt wird.
Wie entwickelt man eine kleine Fantasystory mithilfe der fiktiven Landkarten?
Am Anfang war nur die leere Insel mit dem Rahmen vorhanden. Diese hat mich dann zu dem Setting mit den 3 Königreichen inspiriert.
Dann habe ich die Mauern, Schlösser und Küstenlinien mit einem wasserfesten Fineliner (Vergleich von 5 Produkten).
Manchmal ist auch eine Beschriftung sinnvoll, das kann man aber auch später nachholen.
Kolorieren der Fantasykarten mit Buntstiften oder mit Aquarellfarben (ausführliche Empfehlung Aquarellkasten).
Das Ausmalen der Landkarten ist nicht zwingend nötig, es sei denn, man will so die unterschiedliche Bepflanzung der Karte darstellen. Und es sieht nett aus.
Fantasy Karte mit genau zwei Königreichen
Da ist Welt klar, es gibt zwei konkurrierende Reiche, die durch einen dunklen und magischen Strom voneinander getrennt sind. Brücken haben keinen Bestand und Boote werden von den Flussdrachen vernichtet.
Es bleibt nur die See, um vom einen zum anderen Königreich zu kommen. Die Häfen, Hafenkneipen, Schiffe, Schmuggler und Piraten werden in der Story eine Hauptrolle spielen. Natürlich wird unsere Heldin auch eine geheime entdecken, wie sie doch durch, unter oder über den dunklen Strom zwischen den Königreichen wechseln kann, um ihre Aufgabe zu erfüllen.
Die Landkarte mit einem Festlandteil und einer Pirateninsel
Diese Karte ist prädestiniert für eine Piratengeschichte. Tödliche Strudel, Steilküsten und Befestigungswälle sind schnell in die Karten eingezeichnet.
Lasst Eurer Fantasie freien Lauf. Ich habe hier eine Smaragdinsel daraus gemacht, es könnte genauso gut die Kornkammer eines Königreiches sein.
Die Pirateninsel mit der Bucht im Süden ist besonders geschützt durch die Steilküsten rund herum und dem immerwährenden Strudel im Süden. Vielleicht wohnt in dem Strudel gar ein Riesenkrake.
Übrigens, das, was sich hier als Meer interpretiert haben, könnte man auch genau umgekehrt sehen. Dann wäre es eine Karte mit einem See und ein großer Meerbusen. Bei den Fantasy-Landkarten-Vorlagen kommt es immer darauf an, was man daraus macht.
Schaut Euch die verschiedenen leeren Karten ab, und nehmt die erste Karte, die Euch ins Auge sticht, um gleich in Grundzügen eine Story zu entwickeln.
Auf der Fantasykarte die abenteuerlichen Reise der Heldin, des Helden skizzieren
Die Karten erleichtern es einem, die Heldengeschichte zu entwickeln, weil schon irgendetwas das ist.
Auch die Wege zwischen den einzelnen Stationen kann mit spannungsgeladenem Detail gespickt sein. Wer sagt denn, dass “Jack´s” Überfahrt zu seiner ersten Station “Green Hell” problemlos verlaufen wird. Vielleicht wird “Jack” auch in der Grotte von einer Riesenspinne verfolgt. In den Bergen können Äxte-schwingende-Zwerge ungemütlich werden. Glücklicherweise hat irgendjemand eine luftige Hängebrücke zum “Black Forrest” errichtet.
Warum es nun für die Geschichte wichtig war, dass unser Held noch die nordöstlichste Insel mit Zwischenstopp umfährt, um am Ende zu seinem Schatz zu kommen, das müsst ihr Euch selbst ausdenken.
Also ja, willkürliche leere Fantasykarten beflügeln das sich Ausdenken von spannenden Geschichten. Der Blick in das Kartenbuch kann auch Schreibblockaden beheben, einfach dadurch, dass der Autor auf neue Ideen kommt. Manchmal ist der Protagonist irgendwo unterwegs und weiß nicht, wie es weitergehen soll. Eine Karte zeigt den Weg.
Manch einer muss erst die Landschaft und Topografie entwerfen, um seine Story zu entwickeln
Als Erstes sucht man sich die Karte aus, die einem am spannendsten vorkommt, hier sind es zwei Landmassen oder Inseln, die nur durch eine lange Meerenge getrennt sind, die viel strategisches Potenzial für die Geschichte liefern.
Danach überlegt man sich, welche Landschaften man in die Fantasylandkarte einzeichnen möchte. In diesem Beispiel genügt das Andeuten durch Schraffuren, das können Berge oder Wälder sein. Kleine Punkte können für Grasland, Sümpfe oder Wüsten und Steppen stehen, je nach Farbgebung.
Auch die Küsten können wichtig sein, weil man an Steilküsten nicht anlanden kann. Die Landschaften geben den weiteren Verlauf der Story dann mehr oder weniger vor. So eine rudimentäre Karte ohne konkrete Zeichnungen ist schnell erstellt. Sie gibt dem Autor oder Spielentwickler gleich eine Vorstellung, was er als Nächstes einbauen möchte.
Spannung in der Geschichte erzeugen Karten mit einer kleinen Insel in der Mitte
Das ist eine grobe händische Visualisierung der Idee, wie die Geschichte verlaufen soll. Kaum etwas ist besser für einen Höhepunkt in der Geschichte, als 3, 4 oder 5 größere Landmassen und eine kleine Landfläche in der Mitte. Da wollen alle hin.
Der Mittelpunkt ist entweder strategisch wichtig, um beispielsweise das Meer drumherum zu kontrollieren, auf der Insel ist ein Schatz versteckt oder dort hat sich die geflüchtete Prinzessin verborgen, beschützt von etwas Heiligem. Eine solche Mitte ist ein Garant für sich entwickelnde Spannungen.
Wer, die Insel in der Mitte betritt, der droht das Gleichgewicht der Kräfte zu stören, die anderen Reiche, Völker oder politischen Gebilde sind bei der Story-Entwicklung immer mitzudenken. Keiner der anderen Parteien wird einfach zusehen, wie der eine Konkurrent allen anderen die Mitte wegschnappt.
Schnell skizzierte Fantasykarte mit eingegrenzten Völkern
Angenommen, die Story soll zwei weiter entwickelte und ein wildes, aber nomadisches Volk zeigen, dann ist es von Vorteil, wenn das schwächere Volk im Norden und Süden durch Berge oder dunkle und dichte Wälder geschützt ist.
In anderen Geschichten werden die unterschiedlichen Völker auf der Fantasylandkarte auf andere Art verteilt. Das Verteilen ebendieser Bevölkerungsgruppen auf einer Karte ist eine sehr kreative Arbeit.
Wenn es beim Schreiben der Geschichte oder beim Skizzieren des Spielplans mal etwas stockt, dann genügt oft schon ein Blick auf die selbst erstellte Fantasykarte, um wieder auf zahlreiche neue Ideen zu kommen.
Selbst ausgearbeitete Fantasy Landkarten helfen beim Entwicklen der Story: 7 Punkte
- Vorgefertigte Landkarten, die die Umrisse zeigen, liefern gute Ideen, um mit der Story zu beginnen
- Das bunte Ausmalen der Landkarten legt die Landschaftstypen fest und hilft so, die Geschichte zu schreiben und Stichpunkte zusammenzufassen
- Wenn mal schnell gehen muss, dann reicht es, wenn die Karten einfach nur schraffiert werden. Eine kleine Legende genügt, die besagt, welche Schraffur, was bedeutet.
- Die reingezeichneten Elemente in den Karten bringen die Geschichte voran, weil sie schon konkrete Vorschläge liefern, was man schreiben kann.
- Es ist von Vorteil, wenn man sich schon eine grobe Geschichte zurechtgelegt hat, die einzelnen Stationen auf der Landkarte einzuzeichnen und zu beschriften, dann hat man einen roten Faden, an dem man sich beim Schreiben entlang hangeln kann.
- Interessanterweise kommt man auf immer mehr und neue Ideen, je länger und häufiger man die Karte betrachtet.
- Fantasy Landkarten mit ausgemalten Feldern und Beschriftungen sind für den Fantasyautoren eine gute Hilfestellung, weil er immer wieder einen Blick darauf werfen kann, auch wenn er mal eine Pause beim Schreiben macht. Es erleichtert das Durchspielen der Geschichte im Kopf.
Viel Spaß wünsche ich beim Entwickeln der nächsten guten Fantasy-Story mit den fantasievoll ausgefüllten Karten.